Ein Vergleich zwischen dem Nettoverdienst als soloselbständiger Kleinunternehmer und dem in einer Freelancerträgerschaft

Mehr Freiheiten, mehr Ausgleich, mehr Flexibilität. Wie wirken sich Pandemie, Digitalisierung und andere Faktoren auf die Arbeitswelt aus? Und wie teuer ist das Freelancerdasein ?

Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich mehr Freiheiten, eine bessere Work-Life-Balance, einen flexibleren Job. Generationen, die neu in den Arbeitsmarkt eintreten, wie die Generation Y und Z, suchen nach mehr Sinn in ihrem Beruf und möchten nicht nur arbeiten, um Geld zu verdienen. 

Sowohl Aufträge und Kunden, als auch Arbeitspensum und -ort können sich Freelancer selbst aussuchen. Aber ist Freelancing wirklich die Zukunft und lohnt es sich für Unternehmen, Freelancer zu engagieren?

Beim Schritt in die Selbstständigkeit wird auch die Digitalisierung zu einer immer treibenderen Kraft. Eine Studie der Harvard Business School (HBS) in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group (BCG) vom November 2020 ergab, dass Freelancer die Digitalisierung beschleunigen und flexibler auf Pandemie-Folgen wie Lockdown oder Beschränkungen reagieren könnten. Insbesondere die Unsicherheiten plötzlich entstehender Hotspots, kurzfristige Lockdowns oder Ausgangsbeschränkungen könnten durch mobile selbstständige Mitarbeiter gedämpft werden. Das neue hybride Arbeitsmodell der Gehaltsträgerschaft bietet eine Antwort auf diese Trends, die sich heute abzeichnen und die die Arbeitskultur zunehmend verändern.

Aber so verlockend die Vorstellung der Freiberuflichkeit auch sein mag, so schwierig ist es, als Einzelkämpfer erfolgreich zu sein. Deswegen sollten jeder neue Freelancer eine Kosten-Nutzen-Analyse anfertigen – und sich dabei nicht ausschließlich von den Chancen der Selbstständigkeit blenden lassen, sondern nüchtern kalkulieren und alle Posten im Auge behalten

Wie kann das neue Arbeitsmodell der Trägerschaft den Verdienst von Freelancern verbessern und gleichzeitig soziale Sicherheit geben ?

Nehmen wir an, Sie sind ledig, Single, haben keine Kinder und würden als Festangestellter 50 000 Euro netto im Jahr verdienen. Das macht – soweit Sie nicht kirchensteuerpflichtig sind – brutto eine Summe von etwa 89 000 Euro jährlich.Wie hoch ist also der Umsatz, den Sie als Freiberufler erzielen müssen, um mindestens genauso viel zu verdienen wie als angestellter Arbeitnehmer?

Zunächst einmal müssen Sie als Selbstständiger mehr Geld in die Sozialversicherung einzahlen, falls Sie weiterhin freiwillig in die gesetzlichen Kassen einzahlen. Gewerbesteuer,  Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag etc….

Als Angestellter mit 50 000 Euro netto waren das bisher etwa 12 000 Euro jährlich. Als Freiberufler zahlen Sie jedoch mehr als 22 000 Euro, der Anteil des Arbeitgebers fällt weg. Bei der Rentenversicherung liegt er mit 9,45 Prozent Lohnanteil so hoch wie der Anteil des Arbeitnehmers, in die Krankenversicherung zahlt dieser mit 8,2 Prozent etwas mehr als der Arbeitgeber (7,3 Prozent).Damit braucht ein Selbstständiger also einen zu versteuernden Gewinn von etwa 125 000 Euro, um genauso viel netto zu haben wie ein Angestellter mit einem Bruttolohn von knapp 90 000 Euro.

Für viele hochqualifizierte Soloselbständige oder Kleinunternehmer /Gewerbetreibende ist es finanziell vorteilhaft sich für das in Deutschland noch neue Modell der Gehaltsträgerschaft zu entscheiden. Vor allem wenn man die 45 oder 50 Jahre überschritten hat und die Rentenkassenbeträge sehr oft für Freiberufler extrem teuer werden kann dies vorteilhaft sein.

Hier ein reelles Beispiel im Vergleich, vorher (Kleinunternehmer) – nachher in Freelancerträgerschaft

Patrick, Kleinunternehmer mit Gewerbeschein (Steuerklasse 1 und 50 Jahre alt) hatte als Freiberufler einen Umsatz von 10000 € im Monat. Von diesem Umsatz bezahlte er jeden Monat :

–       70 E für einen Buchhalter

–       30 E Haftfplichtversicherung

–       Ungefähr 400 E Ausgaben/Spesen

–       140 E Arbeitslosenversicherung

–       1600 E Zusatzrentenversicherung

–       875 E Kranken- und Vorsorgeversicherung

–       Dazu kommen 1170 E Kommunalsteuer (verschieden in den Bundesländern)

–       1033 E Firmensteuer (15%)

–       1889 E Lohnsteuer

Es blieben ihm nur 3193 € im Monat übrig – was 31,93 % von seinem Gesamtumsatz entspricht.

Patrick in Trägerschaft

Heute arbeitet Patrick mit dem Arbeitsmodell der Trägerschaft von SKALIS in Deutschland. Bei einem gleichen Umsatz von 10000 € im Monat gibt es bei einem gleichen Spesensatz von 400 € folgende monatliche Abzüge :

–       700 E Gebühren für die Trägerschaft (für die Vertragsverwaltung, Buchhaltung, Zahlungswesen, Personalwesen)

–       1204 E Arbeitgeberkosten 

–       1204 E Arbeitnehmerkosten (inkl Kranken- Renten- Arbeitslosenversicherung und Haftpflicht)

–       2100 E Lohnsteuer

Er bekommt als Angestellter von Skalis sein Gehalt am 3. Tag des Folgemonats (bevor der Kunde bezahlt) von 4792 € Netto (+1599 € als vorher), das heisst er verbessert seinen Verdienst auf 47,92 % seines Umsatzes und er gewinnt alle Vorteile eines Angestellten (z.B. Arbeitslosenschutz)

So kann Philipp M als hochqualifizierter Berater seinen Verdienst verbessern, ohne sich an einen Arbeitgeber in einer Festanstellung zu binden, da er weiterhin seine Kunden als Freiberufler selbst auswählt und auch sein Honorar selbst bestimmt. Er behält somit die Unabhängigkeit eines Freelancer und gewinnt dabei die Sicherheit eines Angestellten. Darüberhinaus hat er einen Angestelltenvertrag mit SKALIS, der Trägerschaftsfirma, die einen Dienstleistungsvertrag mit seinem Kunden für seine Mission abgeschlossen hat. Und er braucht sich nicht mehr um seine Buchhaltung selber zu kümmern und kann jederzeit mit 1 Monat Kündigungsfrist seinen Vertrag beenden.

« Neue Modelle sollten nicht einfach dazu genutzt werden, um das auszulagern, was bisher intern erledigt wurde. Stattdessen sollten sie die Unternehmen dazu veranlassen, grundlegend zu überdenken, wie ihr Kerngeschäftsmodell in einer von Talenten geprägten Zukunft aussehen kann », sagt Allison Bailey, Managing Director und Senior Partner bei BCG in der obengenannten Studie der #futureofwork.

Das Modell der Gehaltsträgerschaft möchte die Mobilität und die soziale Sicherheit von Freelancern in Europa verbessern. Lassen Sie sich eine Gehaltssimulation machen, um auch Ihre persönliche Situation zu prüfen.